Mittwoch, 13. Juni 2007

Qoyllur Rit'i

Hallo meine lieben, bin wieder zurück vom Berg und wohlauf. war recht krank die letzten tage und hatte echt keine lust auf gar nichts. nach sechts tagen in den bergen, war schon anstrengend muss ich euch sagen. aber ja, jetzt bin ich wieder mehr oder weniger fit.

Sind also am donnerstag am aben mit der hermandad del señor qoyllur rit'i in richtung mahuawayani aufgebrochen. Ein kleines Dorf von wo aus die meisten Menschen losgehen. Um zwei in der früh also kommen wir dort an, draussen etliche minusgrade und nach einer wirklich ziemlich beschissenen Busfahrt, muss sagen hab ganz vergessen wie schlecht die strassen und die busse hier sein können, will uns der busfahrer auf die straße setzten. der ganze bus protestiert, es ist zwei inder früh und bis die sonne aufgeht wird nicht losgegeangen und deal ist eiegntlich, dass der busfahrer bis sonnenaufgang wartet. tja, der wollte aber zurück nach cuzco und hat dann einfach begonnen das gepäck abzuladen. also doch raus aus dem bus, in die kälte. Die zelte zum sitzend schlafen waren schon alle voll und o sind wir (marko und ich) dann um zwei in der früh in mahuawayani auf der straße gestanden. hmm....netter weise hat uns dann ein pferdebesitzer, mit dem wir gleich ausgemacht haben dass er uns mit seinem Pferd zum santuario (weiss nicht wie man das übersetzt, wahlfahrtsort am ehesten) begleitet, sein Zelt geborgt und so haben wir zumindest einpaar wenige stunden schlafen können. Um sechs in der früh nach einem cocatee gings dann los.



Es war wirklich eine schöne Wanderung. 4 Stunden und nicht waaahnsinnig anstrengend. Am Anfang noch wenig luft gekriegt aber wenn man dann einmal geht, gewöhnt man sich recht schnnell muss ich sagen. Einige Leute sind uns schon entgegengekommen, die nur für einige Tage vor dem großen Spektakel dort waren. Soll ja auch Leute die geben die große Menschenaufläufe meiden. Was nur allzuverständlich ist, war nämlich ein menschenchaos in den letzten zwei tagen. 16 tausend Tänzer aus neuen verschieden nationen (bezirke des bundesland cuzco) haben rund um die uhr ihre Tänze dargeboten. Und dann muss man wahrscheinlich mit ca. nocheinmal so vielen Pilgern rechnen. ein wahnsinn auf jeden fall, im wahrsten sinne des wortes. Im Hintergrund ist der Gletscher Ausangate zu sehen.



Nach 4 Stunden sind wir dann endlich beim vorletzten (von 12) Kreuzen angekommen. Die Verkauftstände, die alle möglichen Souvenirs, Kerzen, Rosenkränze, heiligen Bilder aber vorallem Kitsch verkaufen werden aufgebaut, einige stehen schon und verkaufen fleissig. Neben den genannten Dingen kann man auch miniatur häuser autos etc kaufen, spielgeld, universitätstitel etc.. Diese werden mit nachhause genommen un d stellen die Wünsche der Leute dar, um die sie den Señor Qoyllur Rit'i bitten. Damit sie in Erfüllung gehen muss man drei Jahre hinereinander an der Pilgerfahrt teilnehmen.





Im Hintergrund der Gletscher Sinakhara. Auf diesen steigen die Ukuku's, "meine clowns", mit den kreuzen ihrer comparsa (tanzgruppe) am vorletzten Tag hinauf. Inder daraufolgenden Nacht gehen sie erneut in den Gletscher, halten dort Rituale ab und tragen das Kreuz in der Früh, bei Sonnenaufgang wieder hinunter in die Kirche. Eigentlich sollten sie auch Eisblöcke mitbringen. Aber da wenig schnee liegt und die Gletscher immer mehr schmlezen war es dieses Jahr verboten Eis herunter zu nehmen. Leider konnte ich nicht mitrauf, ist bei den meisten comparsas verboten, ausserdem recht gefährlich in der Nacht in den Gltescher zu steigen. Dieses jahr sind 4 Ukuku`s in den Bergen gestorben. Nachdem wenig Eis ist, gibt es Hohlräume, abgesehen davon Gltescherspalten die man in der Nacht doch nicht so gut erkennt. Ein kleiner Bub ist auch gestorben. Ist anscheinend am Nachmittag in die Berge gegangen und hat dann nicht mehr zurückgefunden, ist dann wahrscheinlich erfroren. Also ja, hab also dann "nur" gefilmt wie sie am dienstag früh von den Bergen zurückgekommen sind.
Am bild hier seht ihr eine comparsa die gerade beim letzten kreuz, "eingang" zum santuario angekommen ist. Es wird gebetet, gedankt und musik gespielt. Dann gehts gleich weiter der schlafplatz wird hergerichtet und dann gleich umgezogen ab vor der Kirche und in voller montur getanzt. Dann noch in der Kirche, um den Señor de Qoyllur rit'i die gebührende Ehre zukommen zulassen. Danach wird noch bei der oberen Kapelle getanzt und dann endlich kann ausgeruht werden nach Wanderung und Tänzen.




Hier ein paar Bilder von Tanzgruppen und Tänzer. Als erstes zwei Ukuku. irgendwie ladet es die bilder jetzt nicht, keine ahnung was ist los.
werds am abend nochmal probieren. dann kommt mehr!

Mittwoch, 30. Mai 2007

Der Berg ruft!

Die Woche war bis jetzt recht stressig und deshalb hab ich noch keine weiteren photos online gestellt. Aber dafür haben sich sooo viele tolle Dinge ergeben. Hab einen Salzburger kennengelernt, der mit dem Limeño aus meinem Quechua Kurs in einem Hostal wohnt. Super netter Typ, der hier seine Dissertation schreibt und genialerweise auch an Qoyllur Rit'i teilnimmt. Für alle die es noch nicht wissen, Qoyllur Rit'i heisst die Pilgerfahrt, wo ich die nächsten Tage verbringen werde. Auf jedenfall fahren wir morgen am Abend zusammen dorthin. Hab auch schon meine Lizenz um filmen und fotografieren zu können. 200 us dollar musste ich dafür hinblättern, aber ja, ohne der autorization nehmen sie einem die Kamera weg und man kriegts sie erst anchher zurück. Noch genialer ist, der Salzburger, Marko, ist eng im Kontakt mit dem Präsidenten der Hermandad del Señor Qoyllur Rit'i, der der alles organisiert. Hab ihn gestern getroffen, um die Lizenz abzuholen und wir fahren jetzt morgen alle zusammen dorthin. Ist natürlich genial so, weil wir mit dem Organistaor unterwegs sind und schon bischen früher am santuario ankommen. Also ja, morgen Abend gehts schon los, bin schon recht aufgeregt. Hatten grad Lagerbesprechung mit noch einem Freund von mir aus dem Qechua Kurs, Michelle, der hier in Cuzco Ethnologie studiert und am Freitag nachkommen wird. Scheiß kalt wirds da oben. Ist das einzige was uns drein am meisten Sorgen macht. Ausserdem hats heute geschneit dort oben und ja...campen bei -7 Grad. tengo miedo! fürcht mich schon einbisschen muss ich sagen. Aber schlafen zu dritt in einem zweimann zelt was das ganze hoffentlich wärmer macht und morgen werd ich mir noch eine zweite Unterlage ausborgen. Essen und so gibts eh oben auch zu kaufen werden uns nur einen kleinen Kocher mitnehmen um tee zu machen. Sonst Schokolade, Alkohol und Coca Blätter. Alkohol eher um sich das Gesicht einzuschmieren damit die Haut besser atmen kann und weniger zum Trinken, nur bissi für den Tee damit man warm bleibt. Der Freund aus Lima hat uns heute auch noch eine spezielle Schokolade zubereitet. Kakaopulver mit Liqör, Quinoa, Kräutertee, Milch natürlich und Cocamehl. Cocamehl ist gut gegen Bauchschmerzen was bei dem Essen dortoben wahrscheinlich bitter notwendig sein wird. Quinoa um das ganze noch einbisschen energiereicher zu machen, und Kräuter ebenso für den Magen. Also ja, sind schon ganz aufgeregt aber glaube/hoffe recht gut vorbereitet. Michelle, hilft mir auch bei den Interviews mit den Pilgern, hat gemeint er wirds sich am am Weg zum Santuario schon einbischen mit Pilgern unterhalten. Ist mein Held momentan, weiss auch ziemlich viel über Qoyllur Rit'i und cultura andina und haben schon einige interessante Ideen ausgetauscht. Und wisst ihr was, für 20 soles ca. 5 euro, kann ich dort oben über einen Agregator die Kamera aufladen. Marko, filmt nämlich auch und hat mir davon erzählt. Bin noch glücklicher seit dem ich das weiß. Gut ist schon spät hier und muss mich ausruhen, hab morgen noch einige Dinge zu erledigen und um 8 am Abend gehts schon los.
Nächste Woche Mittwoch, also am 6. Juni bin ich wieder in Cuzco und werd euch alles berichten!

Samstag, 26. Mai 2007

14. Mai Muttertag

Muttertag ist hier eine riesen Sache, alles sperrt schon am Freitag vor Muttertag zu und in den Straßen wimmelt es nur von Kitsch, alles ist rot und geschmückt mit Herzen und Rosen. Mit der Familie bei der ich wohne sind wir in ein Randviertel von Cuzco gefahren, San Jeronimo, wo es einen kleine Markt mit lauter peruanischen Spezialitäten gibt. Fleisch Fleisch und noch mal Fleisch in allen Formen. Vom cuy (Meerschweinchen) bis zur Kuh alles was man sich vorstellen kann. Wie ihr euch vorstellen könnt eher schwierig für mich. Nachdem die peruanische Küche dennoch ein paar vegetarische Speisen zu bieten hat und zumindest Massen an unterschiedlichen Bohnen und verschiedenen Maisarten zur Verfügung stellt gabs doch auch einiges für mich zu essen. Nachdem wir aber eh schon so viel getrunken hatten, Pisco Sour,Wein Bier und Chicha war der Hunger nicht mehr so groß. Chicha ist so eine Art Maisbier stark fermentiert und ziemlich eigen im Geschmack, um nicht grauslich zu sagen. Das gleiche gibt’s auch antialkoholisch und wird aus Kichwa (Amaranth ähnlich) oder Quinoa gemacht und ist ein Erfrischungsgetränk, und schmeckt wesentlich besser.
Nach dem essen wurden wir dann von einem kleinen Tornado überrascht der den ganzen Platz in reinstes Chaos verwandelt hat, die kleinen Zelte sind durch die Luft gewirbelt worden und die Hüte der Damen sind durch die luft geflogen. Einen damenlosen hut haben wir in den Baumwipfeln aufgeklaubt und eine kleine (betrunkene) Photosession gemacht.






Cuzco, Peru

Also ja, wie die meisten ja schon wissen bin ich gut in Cuzco angekommen und wohne bei einer sehr sehr netten Familie. Davor habe ich ein paar Tage in einem weniger netten Hostal gewohnt, aber dafür ein sehr nettes Mädel kennen gelernt die mit mir eine Ausflug in die Berge/Hügel bei Cuzco gemacht. So sind wir durch kleine Höhlen und dunkle Gänge innerhalb des Berges und abseits liegende Ausgrabungstätten gekraxelt




La chakana

Nachdem ich mich täglich mit der Señora Gibaja getroffen habe, die sonst in der Bibliothek des Museums Alta Montaña arbeitet, hat sie mich auch zu allen möglichen Aktivitäten die sie bzw. das Museum plant eingeladen. So auch zu der Feier des chakana.
Am 3 Mai wird in Peru aber ebenso auch in anderen Andenregionen „el dia de Chakana“, la fiesta del cruzvelacuy.gefeiert. Das (heilige) Kreuz des Südens. Diese Sternenkonstellation wird chakana genannt. Man findet diese Symbolik, dieses Kreuz interessanter weise nicht nur in den Andenregionen sondern bis nach Mexiko hinauf. Im Laufe des Jahres werden, um die Felder zu beschützen Kreuze aufgestellt und am 3 Mai wird mit diesem Fest den Sternen und den Göttern für den Schutz der Felder gedankt. Am 3. Mai ist das Kreuz des Südens dem Mondkalender zufolge in seiner perfekten Position und zeichnet den Jahresanfang. Sozusagen wird am 3. Mai Sylvester gefeiert. Dem Mondkalender zufolge gibt es 13 Monate zu je 28 Tagen. Das ergibt dann 364 Tage. Der 365 Tag ist der dritte Mai, der Anfang des neuen Jahres. Das Symbol chakana hat mehrere Bedeutung und jede Nische des Kreuzes ist einem anderen Bereich zugeteilt. Wer mehr dazu wissen will soll sich einfach im Internet schlau machen.
Mit einigen Leuten des Museums und einer Freundin aus der Schweiz, die im gleichen Hotel wie ich gewohnt hat sind wir also am Abend des 3 Mai auf den Cerro San Bernardo gestiegen und haben gemeinsam das neue Jahr gefeiert. Es wurde getanzt und gesungen und Coca Blätter verteilt. Ich kann mich nicht an diesen Geschmack gewöhnen, ist einfach grauslich, aber nach dem es zu den guten Manieren gehört nach dem Ritual gemeinsam Coca Blätter zu kauen, hab ich mich überredet kurz mitzukauen. Die Señora wollte neben dem Feiern auch eine kleine Einführung in die Astronomie und Kosmologie der cultura andina geben und die Sternenkonstellation des cruz del sur näher erklären. Anfangs war es total bewölkt und Sterne waren nicht wirklich zu sehen. Sie hat sich aber nicht aufhalten lassen und begonnen Kalender und Sternenkonstellationen zu erklären. Als sie dann zu der näheren beschreibung des cruz el sur kam, ist der Himmel einwenig aufgerissen und das einzige was aus dem Wolkendickicht zum Vorschein war das cruz del sur in seiner perfekten Position. Spooky spooky. Alle waren natürlich ganz hin und weg was der Zufall bzw, Himmel so bringen kann.

Hier noch ein kleines Bild vom Chakana und Fotos von der Zeremonie. Vielleicht erinnert sich ja der Benkt, dass er vor ein paar Jahren genau dieses Symbol auf einer Kette gekauft hat.




Salta, Argenina




Die zwei Wochen in Salta hab ich sehr genossen. Hab diese stadt einfach gern und nachdem ich ja nun schon zum dritten mal dort war, weiß ich jetzt auch gar nicht was ich euch von dort erzählen soll. War wie immer im gleichen Hostal, wo viele nette Leute waren. Hab dort auch schon einbischen versucht Quechua zu lernen. In der ersten Woche habe ich mir noch recht schwer getan da ich mir versucht habe alles selber bei zu bringen. In der zweiten Woche habe ich mich dann täglich mit der Señora Gibaja getroffen und sie hat mir geholfen einige Dinge besser zu verstehen. Trotzdem muss ich noch sehr sehr viel üben und werde hier in Cuzco ab Montag einen weiteren Kurs machen. Salta ist umgeben von cerros, kleinen Bergen. Das touristische Ziel mit Teleferico ist der Cerro San Bernardo von wo aus man die Stadt überblicken kann. Bin mit ein paar Freunden am Abend hinaufgefahren, man merkt erst bei Nacht wenn man da oben ist wie groß Salta eigentlich ist.
Also ja endlich hab ich mich durchgerungen und ein paar fotos online gestellt. Nachdem ich ja nicht soo die email schreiberin bin und in Argentinien schon beschwerden gehört habe dass ich mich so wenig melde, liegt es noch viel ferner sich hinzusetzten und einen blog zumachen. Und ich das computer antigenie hab mich lang davor gedrückt. Aber ja, jetzt hob ich’s gschofft und nachdem ich jetzt sogar wireless in meinem Zimmer hab gibt’s ja auch keine Ausreden mehr.